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Aktuelle Stunde über den Krieg in der Ukraine

Aus aktuellem Anlass fand am vergangenen Freitagvormittag (1. April) eine Sonderveranstaltung über das Thema "Der Krieg in der Ukraine: Perspektiven und Einordnung" mit Altkollegianer Prof. Dr. Hans Friedrich Gutbrod im Festsaal statt.

Zwei Jahre haben wir gegen die Pandemie gekämpft, und jetzt, wo ein Ende dieser Seuche in Sicht kommt, herrscht plötzlich ein Krieg vor unserer Haustür mit einer humanitären Katastrophe. Fast niemand hat dies nach fast 80 Jahren der relativen Ruhe für möglich gehalten. Kriege sind wohl das Furchtbarste, was Menschen hervorbringen können. Für viele von uns bleiben sie ein unbegreifliches Phänomen. Für Deutschland wird sich durch den Krieg in der Ukraine in der kommenden Zeit wohl auch viel ändern. Wie kann man die Situation in der Ukraine betrachten? Was bedeutet die Entwicklung für unsere Zukunft? Und warum ist hier gerade die katholische Tradition relevant?

Dr. Hans Friedrich Gutbrod (Abi 1989) führte in seinem hervorragenden Vortrag den Paradigmenwechsel, die Bedeutung der Ethik und der Demokratie in diesen dunklen Zeiten sowie einige langfristige Perspektiven aus, die zur Einordnung und Orientierung helfen können. Der Vortrag wurde im Anschluss bereichert um eine lebhafte Diskussion mit den Leistungsfächler Geschichte und Politik in der Kursstufe.

Dr. Frieder Gutbrod arbeitet seit 1999 vor allem in Tiflis in Georgien, hat dort lange das größte Forschungsinstitut im Südkaukasus geleitet und aus dieser Perspektive die russische Machtpolitik analysiert und erlebt. Er unterrichtet als Associate Professor an der Ilia Staatsuniversität in Tiflis und ist Senior Fellow am Center for Peace and Conflict Studies, Seton Hall University in den USA. Er veröffentlicht regelmäßig in internationalen Fachzeitschriften und hat an der London School of Economics promoviert. Sein Abitur am Kolleg hat Dr. Gutbrod im denkwürdigen Jahr 1989 abgelegt. Seit 1989 haben sich viele Politiker um eine neue Zeit des Friedens, um ein Auskommen zwischen Ost und West bemüht. Es ist so viel zusammengewachsen mit Osteuropa. Viele dachten es gibt ein Happy-End der Weltgeschichte. Und jetzt leben wir in einer neuen Zeit. Die katholische Kirche hat sich in ihrer Lehre gegen die Erwartung eines nahen Weltuntergangs ebenso entschieden wie gegen Verschwörungstheorien. Sie setzt auf Glaube, Hoffnung und Liebe - trotz allem! Katastrophen brauchen gute Politik, der die Gläubigen folgen können, und eigenes Handeln gemäß dem Evangelium und den Kardinaltugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maß.

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